Was  ist der „Graue Star“?

Wie jedes Organ unterliegt auch das Auge einem natürlichen Alterungsprozess, der im allgemeinen jedoch unbemerkt abläuft, da das Sehsystem glücklicherweise über genügend Reserven verfügt, um bis ins hohe Alter weitgehend klar zu sehen. Allerdings können die Augen im Laufe des Lebens von verschiedenen Erkrankungen betroffen werden.

Fotolia_45392113_XSAls „Grauen Star“ bezeichnet man das Trübwerden der eigenen, eigentlich klaren Linse. Bis zu einem gewissen Maße trübt bei jedem Menschen mit den Jahren die Augenlinse ein. Ist die Trübung jedoch sehr stark, vernebelt sie zunehmend das Sehen, verursacht eine starke Lichtempfindlichkeit und führt zu einem schlechteren Dämmerungssehen. Dann spricht man vom grauen Star.

Am häufigsten bildet sich ein grauer Star altersbedingt, allerdings kann er auch nach Verletzungen, bei Einnahme bestimmter Medikamenten oder im Rahmen mancher inneren Erkrankungen auftreten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei einer leichten Ausprägung des grauen Stares wird noch nicht behandelt. Allenfalls sollten Patienten das Autofahren in der Nacht vermeiden.

Besteht eine erhebliche Beeinträchtigung, kann man den Grauen Star operieren. Dabei wird die trübe Linse durch einen kleinen Schnitt abgesaugt und eine neue Kunstlinse eingesetzt. Der ganze Vorgang dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann meistens ambulant durchgeführt werden. Da die Operation sowohl in Narkose als auch in örtlicher Betäubung durchfühbar ist, lässt sie sich bis ins hohe Alter sehr gut durchführen.

Was können Sie nach der Operation zur schnellen Genesung beitragen?

Im allgemeinen bestehen nach der Cataractoperation nur sehr wenige Beschwerden.  Aber selbst bei Anwendung einer sehr sicheren Operationstechnik und komplikationslosem Verlauf sind einige Vorsichtsmaßregeln zu beachten.
  1. Drücken und reiben Sie auf keinen Fall an Ihrem operierten Auge. Auch bei einer komplikationslos verlaufenden Operation hat Ihr Auge in der ersten Zeit noch nicht seine normale Widerstandsfähigkeit. Aus diesem Grunde kann es sinnvoll sein, während der ersten Nächte eine Augenklappe zu tragen.
  1. Achten Sie unbedingt während der ersten 10 Tage darauf, beim Duschen und beim Haarewaschen kein Wasser in das Auge zu bekommen.
  2. Fernsehen ist heute grundsätzlich – auch schon kurz nach dem Eingriff – erlaubt. Die ersten Tage sollten Sie vielleicht noch nicht viel lesen. Da Ihre alten Brillenwerte nicht mehr passen und die endgültige Brille frühestens erst nach 4 Wochen bestimmt werden kann, werden Sie in der Zwischenzeit noch nicht in allen Entfernungen optimal sehen.
  3. Körperliche Anstrengungen und Sportarten wie Schwimmen, Tauchen, Rad fahren oder Saunabesuche sollten Sie meiden, bis das Auge vollständig verheilt ist.
  4. Da die künstliche Augenlinse mehr Licht durchlässt als eine natürliche Linse, benötigen die meisten staroperierten Patienten eine Sonnenbrille. Sie dient auch als Schutzbrille bei ungünstigen Witterungsverhältnissen.
  5. Ihre Arbeitsfähigkeit und die Fahrtüchtigkeit hängen von der Sehschärfe nach der Operation ab und insbesondere auch davon, ob Sie dafür eine neue Brille brauchen.
  6. Sehr wichtig ist, dass Sie die verordneten Medikamente pünktlich anwenden und die Nachsorgetermine in der Praxis genau einhalten.
  7. Sollten Sie plötzlich Schmerzen bekommen oder irgendwelche beunruhigenden Symptome auftreten, melden Sie sich bitte ungehend in der Praxis.